4.2.5. Schutzgut Boden
Unter dem Schutzgut Boden werden neben den regulären Gesichtspunkten ergänzend die Aspekte Topographie / Relief und Bodengase behandelt.
- Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustands
Die Flächen im Plangebiet sind größtenteils stark anthropogen überformt und heterogen strukturiert. Die ursprünglich vorherrschenden Flusskleimarschen und Organomarschen aus holozänen, perimarinen Lehmen und Tonen (ehemaliger Süßwasserüberschwemmungsbereich des Elbe-Ästuars) sind kaum bzw. nicht in der ursprünglichen Form vorhanden.
Das Deponiegelände ist in seinem Bodenaufbau vollständig überformt, an der Oberfläche aber weitgehend unversiegelt. Vor Anlage der Deponie befand sich auf der Fläche ein Altspülfeld mit entsprechend geringer Bedeutung für das Schutzgut Boden.
Bei der damaligen Anlage des Altspülfeldes wurden die oberflächig anstehenden Kleischichten großflächig abgeschoben. Auf diesen Flächen wurde der Altspülkörper aufgehöht, der sich aus wechselnden Lagen von Sand und Schlick zusammensetzt. In diese wurde lageweise Mischboden, Klei, Bauschutt und Flugasche eingemischt. Über dem Altspülfeldkörper ist Dichtungsschlick der Deponie aufgebracht (Basale Sohldichtung). Oberhalb wurde der zu beseitigende Schlick eingebaut und darauf eine Dränageschicht aus Sand und eine Basisdichtung aus Kunststoffdichtungsbahnen errichtet. Einlagerungen zwischen der Basisdichtung und der oberen Dichtung bestehen aus Schlickschichten und dazwischen gelagerten Dränageschichten aus Sand. Die Oberflächendichtung der Deponie besteht aus einer mineralischen Schlickdichtung, einer Dränageschicht aus Sand und einer zur Bepflanzung geeigneten Bodenschicht.
Die großen Verkehrsstraßen, die das Plangebiet durchqueren, weisen ebenfalls stark überprägte und versiegelte Böden auf. Begleitend zu den Verkehrsstraßen finden sich in ihrem Aufbau überwiegend stark veränderte und weitgehend ungenutzte Böden mit Vegetation.
Auf den gartenbaulich genutzten Flächen des Kleingartengeländes finden sich überwiegend Marschböden mit einem hohen Anteil organischer Substanz und einem hohen Verdunstungspotenzial. Zwischen der Deponie und dem Huckepack-Terminal befindet sich eine Bodenablagerung vom Bau des Umschlagsterminals.
Die Deponie, die Gewerbeflächen im Nordwesten und Südosten sowie Teile der Bahntrasse und des Siedlungsbereiches am Moorfleeter Deich sind deutlich aufgehöht. Dabei sticht insbesondere die Deponie hervor, die bereits jetzt Höhen von mehr als 20 m über dem ursprünglichen Geländeniveau aufweist (ca. 28 m über Normalhöhennull (NHN)). Im Bebauungsplan Moorfleet 9 / Billwerder 22 ist als festgesetzte Höchstgrenze der Geländeoberfläche 38 m über NN festgesetzt worden.