Planunterlagen: Rahlstedt137

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Inhaltsverzeichnis

Begründung

3.4.3. Landschaftsplanerischer Bestand

Raumtypologie und Relief

Für das Plangebiet wurde im August 2018 eine Vermessung vorgenommen. In diesem Zuge wurden sowohl Geländehöhen über Normalhöhennull (üNHN) als auch die Bestandsbäume mit Stamm- und Kronendurchmesser aufgenommen. Das Plangebiet selbst weist eine weitestgehend ebene Topografie mit mittlerer Geländehöhe bei rund 43,5 m über Normalhöhennull (üNHN) auf. Es zeichnet sich ein leichtes Gefälle in Nord-Richtung um etwa 1 m und von Osten nach Westen um bis zu 2 m ab.

Boden

Das Plangebiet befindet sich im Bereich der Hamburger Geest. Diese ist geologisch vorrangig geprägt durch Ablagerungen, die während der Eiszeit entstanden sind, und wird im Bereich nördlich der Elbe durch wechsellagernde Grundmoränen (Geschiebeböden), Beckensedimente und Schmelzwassersande charakterisiert.

Laut Bodengutachten folgen konkret unterhalb der sandigen Auffüllungen mit max. Schichtmächtigkeiten von lokal bis zu ca. 2,10 m sowohl gewachsene Sande als auch Geschiebelehmschichten, die größtenteils als mindestens mitteldicht bzw. steif zu bewerten sind. Der Geschiebelehm wird unregelmäßig von Sandbändern durchfahren. Unterlagert wird der Geschiebelehm von mindestens steif bis zur Tiefe halbfesten Geschiebemergelschichten.

Aus der Sicht der Bodenfunktionen sind die anstehenden Böden wie folgt zu beurteilen:

Die Böden haben von Natur aus eine mäßige Ertragsfähigkeit, infolge der geringen Durchlässigkeit ein gutes bis mäßiges Retentionsvermögen für Wasser, gleichzeitig auch eine mäßige Filter- und Pufferfähigkeit bzgl. Nähr- und Schadstoffen. Die Lebensraumfunktion der Böden ist mittelmäßig.

Die Böden sind durch die bestehenden baulichen und verkehrlichen Nutzungen überformt und die Bodenfunktionen daher eingeschränkt.

Im Geoportal Hamburg sind die Bodenformen als tiefgründig gestörte und teilweise versiegelte Flächen eingestuft. Die Bodenversiegelung wird mit 60-70 % angegeben. Für das Plangebiet sind keine Darstellungen im Fachplan „Schutzwürdige Böden“ vermerkt.

Im Zuge der Baugrunderkundung wurde eine orientierende chemische Untersuchung am potentiellen Aushubmaterial als erste Orientierung für die Entsorgung des Aushubmaterials durchgeführt. Zudem wurden am Oberboden Analysen gemäß Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) veranlasst, um orientierend eine Aussage über die weitere Nutzung der Böden als Oberflächenbedeckung treffen zu können. Die analytische Untersuchung von ausgewählten Mischproben und Einzelproben ergab eine Zuordnung gemäß TR LAGA von Z 1.1 bis > Z 2 und gemäß DepV von DK 0 bis DK III. Die humosen oberflächennahen Böden können gemäß BBodSchV bei einer Umnutzung vor Ort verbleiben bzw. nach Abtrag für eine Oberflächengestaltung nach Erfüllung der Vorsorgepflicht wiederverwendet werden.

Wasser

Die Versickerungspotentialkarte weist im Plangebiet unterschiedliche Versickerungswahrscheinlichkeiten auf. Hauptsächlich werden diese wegen der unterlagernden undurchlässigen Schichten jedoch mit „unwahrscheinlich“ und „eingeschränkt“ beurteilt. Lediglich im Südosten und Westen finden sich Flächen mit „wahrscheinlichem“ Versickerungspotenzial.

Zudem führt der vergleichsweise hohe Versiegelungsgrad zu Einschränkungen der Grundwasserneubildung.

Für den Bemessungsstauwasserstand (BS-A) ist unter Berücksichtigung der zum Teil hoch anstehenden bindigen Bodenschichten und den daraus resultierenden Stauwasserständen von einem Druckwasserspiegel auszugehen, der etwa auf Höhe der Geländeoberkante auf einem Niveau von ca. NHN +43,5 m liegt. Für den Bemessungsgrundwasserstand (BS-P) wird der Grundwasserstand vorläufig auf der sicheren Seite liegend auf einer Höhe von NHN +37,0 m angesetzt. Der bauzeitliche Bemessungswasserstand (BS-T) wird vorab auf einer Höhe von NHN +36,0 m angesetzt. Die Wasserstände sind im Allgemeinen stark witterungsabhängig. Nach niederschlagsreichen Wetterperioden sowie nach der Schneeschmelze kann von einem Anstieg der Stauwasserstände ausgegangen werden. Zur langfristigen Erfassung der Wasserstände wird gutachterlich ein Monitoring mittels Beobachtungspegel während der Bauzeit empfohlen.

Oberflächengewässer bestehen im Plangebiet sowie direkt angrenzend nicht.

Klima / Luft

Die Klimamerkmale des Plangebietes sind durch die Siedlungslage geprägt. Die stadtklimatische Bestandsaufnahme und Bewertung zum Landschaftsprogramm Hamburg stellt das Plangebiet als bioklimatischen Belastungsraum mit einer geringen Kaltluftproduktionsrate und kaum erkennbarer Windströmung dar. Die Großbaumbestände haben nur sehr kleinräumig wirksame klimatische Ausgleichsfunktionen (Kaltluftproduktion etc.) im besiedelten Gebiet.

Tiere und Pflanzen

Die Freiflächen im Plangebiet haben überwiegend durch die den Erdgeschosswohnungen zugeordneten privaten Gartenflächen einen kleinteiligen Charakter. Die weiteren Flächen sind durch Rasen mit einzelnen Bäumen und Ziergehölzen charakterisiert.

Der Baum- und Heckenbestand im Plangebiet wurde im Oktober 2021 baumgutachterlich aufgenommen. Insgesamt wurden 83 Bäume (davon 30 in einer Baumgruppe) auf dem Privatgrundstück und 7 Straßenbäume erfasst und bewertet. Die Baumkronen der markanten Straßenbäume am Nordlandweg ragen in die privaten Grundstücke hinein. Für die randlichen Bäume wurden ergänzend zum schematischen Kronendurchmesser die tatsächliche Ausdehnung aufgemessen, um diese bei der Abgrenzung der überbaubaren Flächen berücksichtigen zu können.

Der überwiegende Teil der Bäume und Gehölze befindet sich auf dem südlichen Flurstück. Der Großteil wurde aufgrund der guten Vitalität als besonders erhaltenswürdig oder erhaltenswürdig eingestuft.

Das Plangebiet besitzt durch den hohen Gebäudeanteil, die nur kleinen Ziergrünflächen und kleinflächigen Rasen- und Gebüschflächen und den infolgedessen geringen Anteil an faunistisch bedeutsamen Habitaten lediglich eine mäßige faunistische Bedeutung. Ein Potenzial besteht vor allem für siedlungsangepasste Brutvögel in den Baumbeständen, Gebüschen und Gebäuden sowie für siedlungsbewohnende Fledermausarten in Gebäuden und Baumhöhlen. Für diese Artengruppen wurde in der artenschutzrechtlichen Betrachtung eine Potenzialabschätzung vorgenommen (siehe Kapitel 5.10.4).

Orts- und Landschaftsbild

Das Orts- und Landschaftsbild ist durch die straßenbegleitenden Baumbestände und den zum Teil markanten Baumbestand auf den privaten Grundstücksflächen geprägt. Die Freiflächen zwischen den Gebäudezeilen sind durch den Wechsel von größeren Rasenflächen und den Erdgeschosswohnungen zugeordneten Hausgärten unterschiedlich gegliedert.

3.4.4. Erschließungssituation

Verkehrliche Erschließung

Die verkehrliche Anbindung des Plangebiets erfolgt über den Lapplandring, welcher im Südwesten und Nordosten als Ringerschließung vom Nordlandweg abzweigt. Im Südwesten und im Osten befinden sich Stellplatzanlagen und Garagengebäude. Das Plangebiet selbst ist für den MIV nicht befahrbar. Die Gebäude werden über Fußwege, welche von den Gehwegen entlang des Nordlandwegs und dem Lapplandrings abgehen, erschlossen. Dieses Fußwegesystem wird durch eine zentrale Achse im Innern des Plangrundstück verbunden.

In wenigen Gehminuten zum Plangebiet befinden sich im Nordlandweg die Haltestellen „Lapplandring“ und „Offenbachweg“ der Buslinie 24 (U Niendorf Markt – Bf. Rahlstedt), mit der die U-Bahn-Haltestelle „Meiendorfer Weg“ der Linie U1 in fünf Minuten erreichbar ist. Von hier aus sind die U-Bahn-Haltestelle „Wandsbek Markt“ in rund 17 Minuten und der Hamburger Hauptbahnhof in ca. 26 Minuten zu erreichen. Zudem werden die Haltestellen „Lapplandring“ und „Offenbachweg“ von der Nachtbuslinie 617 (U/S Barmbek – U Berne) bedient. Die Haltestelle „Spitzbergenweg“ der Buslinie 275 (Meiendorf – BF. Rahlstedt) befindet sich fußläufig in rd. 500 m Entfernung, aber dennoch gut erreichbar im Bereich des Knotenpunktes Spitzenbergenweg/Meiendorfer Weg/Nordlandweg. Von hier aus wird die U-Bahn-Haltestelle „Berne“ der U1 angefahren. Insgesamt verfügt das Plangebiet über eine gute ÖPNV-Anbindung.

Ver- und Entsorgung

Das zukünftige Schmutzwasser kann in die vorhandenen Schmutzwassersiele abgeleitet werden. Das im Zuge des geplanten Vorhabens anfallende Regenwasser ist ausschließlich durch entsprechende Rückhaltung auf den Grundstücken und eine verzögerte Ableitung in die Regenwassersiele abzuleiten. Die maximale Regenwasser-Einleitmenge in das öffentliche Regenwasser-Sielnetz wurde von der Wasserwirtschaft des Bezirksamtes Wandsbek auf 10 l/s*ha begrenzt.

Im Bereich der vorhandenen öffentlichen Wegeflächen und den an das Verteilungsnetz angeschlossenen Grundstücken befinden sich diverse Mittel- und Niederspannungsanlagen des Verteilungsnetzbetreibers, der Stromnetz Hamburg GmbH, zur örtlichen Versorgung.

3.4.5. Umfeld des Plangebiets

Das direkte Umfeld des Plangebietes ist vorrangig durch mehrgeschossige Wohnnutzungen, der 1960 entstandenen Hamburger Großwohnsiedlung Hohenhorst geprägt. Im Norden und Süden schließen überwiegend vier- bzw. fünfgeschossige Zeilenbauten sowie nordwestlich neungeschossige Punkthochhäuser an.

Südwestlich des Plangebiets in einer Entfernung von rd. 500 m befindet sich das Nahversorgungszentrum Spitzbergenweg.

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