4.2.2.3 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Auswirkungen (Zusammenfassung)
Entsprechende Maßnahmen sind nicht erforderlich.
Entsprechende Maßnahmen sind nicht erforderlich.
Für die „Stadtklimaanalyse Hamburg“ von 2023 wurden die Grünflächen in Hamburg hinsichtlich ihres Kaltluftliefervermögens charakterisiert. Als Kaltluft produzierende Bereiche gelten vegetationsgeprägte Freiflächen wie z.B. Grünlandflächen, Parkareale, Kleingärten und Friedhofsanlagen, die ab einer bestimmten Hangneigung Zuströme von Kaltluft in benachbarte stadtklimatisch ungünstigere Stadtquartiere erzeugen und somit hitzeausgleichend wirken. Bei nur geringer Geländeneigung, wie im Plangebiet, ergeben sich kleinräumige Luftaustauschprozesse verstärkt durch die unterschiedliche Aufheizung von begrünten gegenüber baulich überprägten Oberflächen. Für die Charakterisierung der Ausgleichsfunktion wird der Kaltluftvolumenstrom herangezogen.
Die Klimaanalyse stellt in Karte 3 „Kaltluftvolumenstrom 04 Uhr“ und Karte 6 „Klimaanalyse“ das westliche Plangebiet als einen Bereich mit einem hohen Kaltluftvolumenstrom über die Grün- und Freiflächen dar. Die Hauptströmungsrichtung der Flurwinde ist von Westen kommend nach Nordosten ausgerichtet. Die Siedlungsflächen östlich der Kollaustraße werden von diesen Hauptströmungen nicht erreicht. Die in Karte 3 dargestellte Kaltluftvolumenstromdichte ist über dem Plangebiet mit 5 – 10 m³ / s*m nur mäßig ausgeprägt. Das Plangebiet liegt im Kaltlufteinwirkbereich, der Wärmeinseleffekt ist als mäßig dargestellt.
Damit haben die vorhandenen Trainingsplätze für die Kaltluftversorgung angrenzender bebauter Bereiche eine geringere Bedeutung als in der Stadtklimaanalyse von 2017 prognostiziert. Die Flächen sind für die Kaltluftentstehung jedoch nach wie vor wichtig. Maßnahmen zum Erhalt dieser Funktion sind zu treffen.
Die Versorgung mit Kaltluft für das bebaute Gebiet um die Kollaustraße erfolgt nach neuerer Kenntnis in der Hauptsache von den Flächen rund um den Flughafen aus nordöstlicher Richtung. Den Kaltlufteinwirkbereich kennzeichnet das Ausströmen der Kaltluft aus den Grün- und Freiflächen in die angrenzende Bebauung während einer sommerlichen austauscharmen Strahlungswetternacht. Für die menschliche Gesundheit sind die bioklimatischen Bedingungen in der Nacht bedeutsamer als die Tagesmaxima der Lufttemperatur, da gerade die nächtlichen Erholungsphasen für den Körper besonders wichtig sind. Hier stellt die Karte 7 „Bewertung Nacht“ eine hohe bioklimatische Bedeutung des gesamten Plangebiets dar. Diese Darstellung unterstreicht die Zielsetzung, einen potenziellen Verlust an Verdunstungskühlleistung im Plangebiet zu vermeiden und ggf. zu kompensieren.
Die Fachkarte „Grün vernetzen“ zum Landschaftsprogramm (2018) nimmt die Ergebnisse der Klimaanalyse auf und stellt große Teile des Plangebietes als „prioritäre Flächen der Kaltluftlieferung“ dar mit dem Ziel „Erhalt und Förderung sowie Schutz vor Nutzungsintensivierung und -änderung aufgrund der klimatischen Entlastungswirkung; Vermeidung von Austauschbarrieren gegenüber bebauten Randbereichen und Vernetzung mit benachbarten Grünflächen und Freiräumen im Siedlungszusammenhang“.
Laut Geoportal kommen im Plangebiet südlich der Langenhorst sowie im Bereich des noch bestehenden Baseballfeldes „Böden mit hoher Bodenkühlleistung aufgrund von Grundwasseranschluss“ vor. Gleichzeitig sind in dem nordöstlichen Bereich „Böden mit niedriger Kühlleistung aufgrund geringer Wasserspeicherfähigkeit“ vorhanden. Die durch das neue Planrecht ermöglichte Neuversiegelung durch Gebäude und Straßenerweiterung liegt schwerpunktmäßig in diesem Bereich.